Luise Rist

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Luise Stefanie Rosine Rist, geborene Freyler (* 28. Februar 1877 in Rottweil; † 10. September 1955 in Stuttgart) war eine deutsche Politikerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luise Freyler wurde 1877 als Tochter von Heinrich Freyler in Rottweil geboren. Nach Abschluss ihrer Ausbildung im Internat der „Englischen Fräulein“ in Lindau heiratete sie Josef Rist, Professor an der Stuttgarter Kunstakademie.

Frühzeitig engagierte sich Luise Rist im katholischen Verbandswesen. 1918 übernahm sie die Führung des Katholischen Frauenbunds in Württemberg. 1919 wurde sie für die Deutsche Zentrumspartei in den Württembergischen Landtag gewählt. Diesem gehörte sie bis 1933 an. Sie war bis 1933 im Fraktionsvorstand ihrer Partei, zeitweise auch im Reichspartei- und Landesvorstand der Zentrumspartei. Daneben arbeitete sie jahrelang als Redakteurin für die Frauenbeilage des Parteiorgans „Deutsches Volksblatt“.

Im Jahr 1933 wurde sie von den Nationalsozialisten aller Ämter enthoben, im Sommer 1944 wurde sie sogar kurzfristig in „Schutzhaft“ genommen. Nach dem Krieg zählte sie zu den Mitbegründern der CDU Nordwürttemberg. Auch in der neuen Partei engagierte sie sich im Frauenausschuss in führender Position, aus Altersgründen wollte sie aber nicht mehr für ein Parlamentsmandat kandidieren. Bis 1948 stand sie nochmals an der Spitze des Katholischen Frauenbundes der Diözese Rottenburg.

Luise Rist starb im September 1955 nach längerer Krankheit im Alter von 78 Jahren in Stuttgart. Sie wurde auf dem Pragfriedhof beigesetzt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die streng konservative und tiefgläubige Politikerin wurde 1925 von Papst Pius XI. mit dem Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ ausgezeichnet. 1953 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament – Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919. Im Auftrag des Landtags herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, Theiss-Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-8062-1012-8, S. 84f.
  • „Grande Dame des Zentrums-Luise Rist“, Momente – Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg Nr. 2/2002, Seite 26, ISSN 1619-1609, Stuttgart 2002.
  • Michael Kitzing: Luise Rist (1877-1955), in: Stadtarchiv Stuttgart (Hg.): Digitales Stadtlexikon, publiziert am 29. November 2022.
  • Bernd Ottnad und Fred L. Sepaintner: Baden-Württembergische Biographien, Band 3, Seite 306. Stuttgart 2002. ISBN 978-3-17-017332-3.
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 729.